Die „noza da paur”, die ladinische Bauernhochzeit wurde einst im Winter gefeiert. Im Frühling und Sommer war auf den Feldern, in den Wäldern und im Haus zu viel zu tun. Aus diesem Grund wurde die „noza da paur“, die ladinische Hochzeit in Val Badia, im Winter gefeiert, mit Tracht, Zeremoniell, Tanz und Parade.
Warum sollte man ladinische Bräuche kennen, und zwar jenseits ihres folkloristischen Aspekts?
Nur wenn man Sitten und Gebräuchen eines Volkes kennt, ist es möglich, mit dem richtigen Bewusstsein in die Zukunft zu blicken. Ohne Wurzeln ist jeder Boden spröde und ohne Identität.
Warum und wem wurde und wird immer noch während einer ladinischen „noza da paur“ eine Ziege ohne Hörner geschenkt?
Weil auch schon unsere Vorfahren sich zu amüsieren wussten und die „cioura müla“, die Ziege ohne Hörner, ist dafür ein wunderbares Beispiel. Sie wurde und wird auch heute noch den großen noch unverheirateten Brüdern und Schwestern der Brautleute geschenkt.
Warum waren die „furtaies”, eine frittierte Süßspeise, vor der Hochzeit so wichtig?
Weil sie zubereitet wurden, wenn der Bräutigam um die Hand seiner Angebeteten anhielt und das Datum für die Trauung festgelegt wurde. Die schneckenförmigen „furtaies“ isst man mit eingekochtem Obst, Apfelbrei oder Preiselbeermarmelade.
Warum ist die „noza da paur“, die ladinische Bauernhochzeit, schön?
Weil sich die Braut mit dem „guant da paur“ herausputzte, das ist ein Kleid mit weißer Seidenschürze und einer Girlande aus Maiglöckchen. Der Bräutigam dagegen trug eine Girlande am Arm und am Hut. Wie schön! Ci bel!
Warum waren die „sonsí“ wichtig, also die ledigen Brüder der Brautleute?
Weil den „sonsí“, die mit Federn und Papierblumen geschmückte Hüte trugen, die Rolle der Animateure zukam. Sie waren für Musik und Tanz zuständig von früh morgens bis spät in die Nacht.
Warum wurde und wird noch immer die Braut während des Essens bei der „noza da paur“ „entführt“?
Weil die Ladiner schon immer Witzbolde waren. Aus diesem Grund wird die Braut während des Mittagessens - gemäß dem Brauch „tó la novicia“ entführt. Freunde der Brautleute rauben die Braut und es ist die Aufgabe des Trauzeugen sie „gesund und munter“ zum Bräutigam zurückzubringen.
Natur, Kultur, Gastronomie und der Spaß am Zusammensein
Veranstaltungen in Alta Badia stehen ganz im Zeichen der Gastfreundschaft.